Achtsamkeit wirkt
Bewusstes Wahrnehmen des Augenblicks mit einer wohlwollenden Haltung ist die beste Medizin gegen Stress und Schmerzen. Die Präsenz bewirkt, dass wir eine andere Haltung zu Belastungen einnehmen. Der Gewinn: klarer Geist, mehr Ruhe, Gelassenheit. Wir ändern unser Gehirn auf positive Weise.

Wir werden von Reizen überflutet und sind oft abgelenkt. Es fällt uns zunehmend schwer, aufmerksam zu sein. Alles muss am besten heute noch und schnell erledigt werden. Wer kennt sie nicht, die schier endlosen To-Do-Listen?
Achtsamkeit hat sich als Gegenmittel bewährt und ist gut erforscht. Diese uralte Praxis gilt heute als eines der kraftvollsten Mittel, um besser mit den Belastungen, dem Stress und dem Zeitdruck umzugehen.
Achtsamkeit – nicht wertendes Gewahrsein von Moment zu Moment – ist mehr als nur eine Methode. Sie kann zu einer Lebenshaltung werden. Wir vereinfachen unser Leben als noch einen weiteren Punkt auf unsere To-Do-Liste zu setzen.
«Sie begeben sich auf einen Weg, der ein ständiges Abenteuer der Erforschung und Entdeckung der Natur Ihres Geistes und Herzens wird.» Jon Kabat-Zinn, Begründer von MBSR
«Achtsamkeit ist die beste Burnout-Prophylaxe.» Britta Hölzel, Neurowissenschaftlerin, Yoga- und MBSR-Lehrerin
«Mindfulness-based therapies teach you how to change your relationship to tinnitus in an effort to lessen or eliminate this struggle. Mindfulness provides a simple but powerful route for getting ourselves «unstuck.» It can help us accept things that we cannot control, provide courage to change what we can, and reconnect us with our own wisdom and vitality. It is a way to take charge of the direction and quality of our own lives. The key is appreciating and cultivating an intimate relationship with the present by bringing awareness and care to each moment.» https://mindfultinnitusrelief.com
weiterlesen
Achtsamkeit heisst, dass wir sinnlich werden: Wir nutzen unsere Sinne – Hören, Riechen, Schmecken, Tasten – um genau wahrzunehmen, was im jetzigen Augenblick geschieht. Das ist ein wesentlich, denn das Leben setzt sich aus vielen einzelnen Momenten zusammen. Und wenn wir die oft «verpassen» – weil wir achtlos oder abgelenkt sind, in Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft verweilen – laufen wir Gefahr, auch unser Leben zu verpassen.
Achtsamkeit führt zu Klarheit, was uns hilft, mehr und mehr im Einklang mit unseren Bedürfnissen und Werten zu leben. Die achtsamere Haltung im Alltag hilft uns, zu sehen, was uns gut tut und was nicht.
Die zunehmende Bewusstheit führt dazu, dass wir flexibler auf Stress und Herausforderungen antworten, statt automatisch zu reagieren. Wir können unsere Gesundheit selber aktiv und in positiver Weise beeinflussen, wenn wir mit einer achtsameren Haltung durchs Leben gehen.
Wir können die Praxis jederzeit in unser Leben integrieren. Achtsamkeit als Basisfähigkeit von uns Menschen kann wie ein Muskel trainiert werden.
Vielversprechende Forschung
amkeit wird im klinischen, therapeutischen, pädagogischen Bereich, im Sport und in der Wirtschaft eingesetzt. Bekannt geworden ist Achtsamkeit durch das wissenschaftlich untersuchte Programm von Prof. Jon Kabat-Zinn: MBSR Mindfulness Based Stress Reduction.
Die Praxis der Achtsamkeit ist einfach zu verstehen und zu erlernen. Eine regelmässige Praxis der Meditation und Übungen, die man im Alltag einbaut, sind hilfreich, um gelassener und resilienter zu werden. Personen, die regelmässig meditieren – so zeigen Studien – fühlen sich weniger gestresst, sind konzentrierter sowie mit mehr Klarheit bei der Arbeit und können sich besser abgrenzen. Sie beurteilen sich als ausgeglichener, schlafen besser und sind mitfühlender mit sich und anderen Menschen.
Menschen mit chronischen Schmerzen oder Erkrankungen und vielen anderen Beschwerden profitieren von Achtsamkeit. Achtsamkeitsbasierte Interventionen und Therapien werden unter anderem auch bei Angststörungen oder als Rückfallprophylaxe bei depressiven Episoden eingesetzt, sie haben sich bei der Vorsorge und der Behandlung von Burnout, bei Essstörungen oder bei Aufmerksamkeitsdefiziten bewährt.
Wir verändern unser Gehirn
Weitere Forschungen zeigen, dass sich durch Achtsamkeit die Funktion des Immunsystems verbesserte, die Blutdruckwerte und der Kortisolspiegel reduzierten, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Gehirn zeigen sich durch die Praxis der Achtsamkeit und Meditation Veränderungen, und zwar in Arealen, die für Emotions- und die Stressregulation zuständig sind. Menschen, die etwa einen 8-wöchigen Kurs absolviert haben (MBSR-Kurs) waren, so zeigen Studien von Britta Hölzel, weniger Angst-gesteuert. Im Gehirn zeigt sich dies: Die Angstzentrale (Amygdala) des Gehirns hatte sich betr. der Grösse und Dichte verringert. Weitere aktuelle Forschungen deuten darauf hin, dass sich sogar bis auf die Genebene Veränderungen zeigen (Länge der Telomere verändern sich zum Beispiel).
Meditationsforschung bleibt spannend – und zeigt: Es lohnt sich, dran zu bleiben!
Eine kurze Zusammenstellung aktueller Forschungen (auf Englisch) ist hier zu finden: https://mindfultinnitusrelief.com/the-science.html