„Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, ist das, was wir in uns und in unser Gehirn aufnehmen – unser grundlegendstes Gut.“ (Rick Hanson, Hirnforscher)

(Bild «der Traum» von Sibylle Laubscher, Kunstmalerin Arisdorf. www.sibyllelaubscher.ch)

Die Welt spielt verrückt. Und wir sehen einmal mehr mit Schrecken auf das Geschehen. Und verstehen einmal mehr die Menschen nicht. So geht es mir jedenfalls. 

Da scheint es fast schon «vermessen», da etwas über das Glück zu schreiben. Jedoch ist es für uns auch wichtig, Dankbarkeit und schöne Momente wahrzunehmen. Nicht aus Egoismus, sondern, um Kraft zu tanken, für Mitgefühl und um Klarheit zu finden, um uns für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen. Wir haben Einfluss, auch wenn es halt nur im Kleinen ist, im direkten Umfeld, in der Familie und im Alltag.

Es ist entscheidend, wie wir denken, was wir tun, oder was wir unterlassen. Achtsamkeit kann helfen – damit wir klar sind, bewusst, handlungsfähig und mutig genug für eine ungewisse Zukunft. Denn, sie war ja immer ungewiss, nur haben wir uns in vielleicht gern in «falscher» Sicherheit gewiegt. Wir können auch «nur verlieren», denken wir jetzt vielleicht auch. 

Wir gewinnen jedoch sicher einiges: Mut, Mitgefühl und ein Gefühl der Verbundenheit. Vielleicht auch an Einsicht, was wirklich wichtig ist für uns und für die Welt. Achtsamkeit hilft, das Schreckliche besser auszuhalten, das, was eben grad da ist, anstatt in einer Art Schock-Starre zu fallen.

Hier mein Vorschlag für Alltagsübungen, die uns stärken und erfreuen.

In sich Hineinlächeln

Es gibt Muskeln, deren Anspannung sofort zur Entspannung im Körper führt: Muskeln, die wir zum Lächeln brauchen.

Setze für dich allein ein Lächeln auf. Verfolge den Verlauf des Lächelns. Spüre, wie die angenehme Anspannung im Mund dazu führt, dass sich Anspannung im Halsbereich löst. Dein Lächeln setzt sich in allen Körperteilen fort.

Ebenso ist Dankbarkeit ein starkes Mittel. Es ist ein Gefühl, das schnell zu erzeugen ist und alle negativen Gedanken überlagert.

Denke bei einer Belastung, die du gerade mit dir herumträgst, spontan an drei Dinge, für die du dankbar bist. Fühle diese Dankbarkeit konkret.

Oder so…?

Tue eine Woche lang jeden Tag … im Geheimen etwas Gutes.

Das sollte etwas sein, das für jemand anderen notwendig oder angenehm ist. Tue es anonym. Gute Taten können ganz einfach sein: Abfall vom Bürgersteig aufheben, eine Süßigkeit oder eine Tasse Tee auf dem Schreibtisch eines Kollegen hinterlassen, im Büro die Kaffeeküche aufräumen, einem alten Menschen die schwere Einkaufstüte tragen, oder auch nur jemandem ein ernst gemeintes Kompliment machen.

Es muss keine große Sache sein und kostet nicht viel Zeit.

Synapsen des Glücks schaffen

Fokussieren wir uns auf dankbare, liebevolle Gedanken, werden die dafür zuständigen Nervenbahnen im unseren Gehirn stimuliert. Das führt dazu, dass es uns immer leichter fällt, diese positiven Dinge wahrzunehmen und zu verinnerlichen.

Genauso funktioniert es auch umgekehrt: Wenn wir unsere geistige Haltung gezielt und bewusst ausrichten, ändern wir unser Gehirn. Wir stärken genau die Verbindungen im Gehirn, die wir mehr im Fokus haben.

Diesen Umstand können wir uns in der Achtsamkeitspraxis zunutze machen. Einfach, indem wir uns bewusst positive Dinge merken oder einfach dankbar sind.

Dankbarkeit macht uns zudem „reicher“ – wir fühlen uns mit anderen verbunden, stärken unser Mitgefühl und fühlen uns nicht mehr als „Mangelwesen“.

Und – Du kannst nicht dankbar sein und zugleich frustriert oder besorgt.

Viel Freude beim Ausprobieren!

In dem Sinne wünsche ich dankbare Gesichter und glückliche Momente.

Herzlich, Lioba

PS.: Das farbenfrohe Bild „Der Traum“ von meiner Freundin, der Kunstmalerin Sibylle Laubscher, macht mich einfach glücklich. (Öl auf Leinwand, www.sibyllelaubscher.ch)