Wenn wir in der Natur sind, erleben wir oft etwas Wichtiges, das uns auch dann helfen kann, bevor wir im Trubel zu versinken drohen. Es sind banale Dinge, an die – so erlebe ich es jedenfalls – uns die Natur immer wieder von Neuem erinnert. Sei es beim Betrachten einer schönen Blüte, der Struktur eines Blattes oder wenn ein kleiner Schmetterling vorbeischaukelt.

Wir können das wohlige Gefühl erleben, dass alles gut ist. Dass wir uns nicht beeilen müssen. Dass wir innehalten können und „zu Hause“ ankommen. Dass wir ein Teil dessen sind, was wir „Natur“ nennen. Dass wir schon alles haben, und in der Natur alles vollkommen ist. Wenn wir uns erlauben, auch das Handy auszuschalten – es hat wirklich einen Knopf, mit dem man das ganz ausschalten kann – und ganz im Hier und Jetzt sind, haben wir die Chance, zu erleben, wie es auch in uns stiller wird.

Vielleicht erleben wir auch wieder das schöne Gefühl, dass wir nichts verpassen. Das scheint ja heute ein grosses Problem zu sein. Wir wollen mithalten, sind immer erreichbar, ja kein Mail oder SMS übersehen, wissen, was auf Instagram läuft und sowieso, sind wir stets auf dem Laufenden, was so Schreckliches in der Welt passiert. Das hat sogar schon einen Namen: FOMO – „fear of missing out“. Erinnern wir uns also immer mal daran, da auszusteigen. Bewusst innezuhalten, zu riechen, schmecken, schauen, staunen, sich wundern. Rein ins einfache Erleben. Also, nichts wie raus! Vielleicht kommt dann JOMO ins Spiel: „joy of missing out“ – die Freude, etwas auszulassen.

Ich wünsche einen schönen Herbstanfang!