Klar, werden wir sicher spontan sagen. „Ich gebe gern.“ Liebe, Anerkennung, Wertschätzung, Komplimente, Geschenke, Zeit… Geld..?

Das Geben und unsere Bereitschaft, grosszügig zu sein, ist in der Weihnachtszeit bei vielen Menschen ein Thema. Es geht jedoch nicht so sehr ums materielle Geben, sondern um Grosszügigkeit an sich, für andere und für sich selbst. Die Entwicklung von Grosszügigkeit sei eine gute Übung, wie Jon Kabat-Zinn schreibt (Gründer des MBSR-Programms und Meditationslehrer), um zu tiefer Selbstbeobachtung und Selbsterforschung zu gelangen, eine gute Übung im Geben.

Wie wäre es, sich selbst mehr zu geben – beginnend mit mehr Akzeptanz für sich? Oder indem wir uns jeden Tag Zeit schenken, in der wir keinerlei Ziel verfolgen?

Bewusste Präsenz schenken, lautet also die Einladung. Das ist gar nicht so leicht, sind doch immer so viele Dinge zu erledigen, vor allem jetzt, am Ende des Jahres (Abschluss, Geschenke kaufen, Vorbereiten des Festes etc.). Jedoch täte uns – wir wissen es genau! – gerade jetzt ein Gegengewicht zur Geschäftigkeit gut.

Übung:

Achten Sie auf den Widerstand gegen den Impuls, zu geben, egal was es ist. (Dem Gedanken etwa, dass das gerade nicht passt, den Sorgen um die Zukunft oder dem Gedanken, dass ich ja eh immer so viel gebe, und das irgendwie nicht gebührend gewürdigt wird. Oder dem Gedanken, dass ich selbst davon nichts habe etc.)

Bedenken Sie, dass vielleicht nichts davon wahr ist, sondern dass es einfach Gedanken sind, und wie Kabat-Zinn lehrt, „Formen von Trägheit, Einengung und Selbstschutz“.

Werden Sie sich der Motive und Absichten bewusst, wenn Sie geben. Vielleicht gewinnen Sie mehr Klarheit über sich und ihre Beziehungen. Vielleicht bemerken Sie einen Zuwachs an Energie, Verbundenheit und innerer Ruhe.

„Geben hilft uns, unserem inneren Reichtum gegenüber achtsamer zu werden“

Jon Kabat-Zinn („Im Alltag Ruhe finden“)

Herzliche Wintergrüsse und alles Gute

            Lioba